Protokoll
der Züchterversammlung
vom 18.04.04 in Kassel

Beginn:  11.10 Uhr
Ende:  16.20 Uhr
Leitung: Petra Friedl, Rassebeauftragte
Teilnehmer: 57
Protokoll: Elke Uhlemann

TOP 1 Begrüßung

Frau Friedl begrüßt alle Teilnehmer – insbesondere Frau Bottenberg und betont das ehrenamtliche Handeln der Klubzuchtwartin.
Als zusätzlicher TOP wird die „Zuchtwertschätzung (ZWS) auf Leistungsmerkmale“ aufgenommen.
Einige Wünsche und Anregungen von AT Besitzern an die Rassebeauftragte werden bei der Versammlung in Meisdorf behandelt.
Frau Friedl macht deutlich, dass es sich heute lediglich um eine Meinungsbildung zu unterschiedlichen Themen handelt und keine Beschlüsse gefasst werden. Dies ist erst bei der MV in Kelsterbach im Oktober 2004 möglich.

TOP 2 Protokoll der Züchterversammlung vom 5.7.03

Fotokopien zur Einsicht werden ausgelegt.
Veröffentlichung auf der Airedale Homepage und der Airedale-Info.

TOP 3 Airedale -Terrier Treffen in Meisdorf

Das Airedale-Terrier Treffen in Meisdorf findet am 26./27.6.04 statt. Der genaue Beginn wird noch bekannt gegeben. Es werden Kosten anfallen.
Frau Friedl bittet um Mithilfe bei der Durchführung dieser Veranstaltung.

TOP 4 Änderung Rassestandard Airedale -Terrier

Frau Friedl erklärt, dass bei der Änderung des Rassestandards neben der Beschreibung der kupierten Ruten die unkupierten Ruten mitaufgenommen worden sind. Bei der Beurteilung erfolgen keine nennenswerten Unterschiede. 
Frau Bottenberg gibt eine Definition des Begriffs „Ringelrute“ und deren Beurteilung. 
Es erfolgt hierüber eine kontrovers geführte Diskussion mit dem Ergebnis, dass die Wertigkeit der Rute im Gesamtbild des Erscheinungsbildes zu berücksichtigen ist.
Die Entscheidung über den züchterischen Einsatz von Hunden mit Ringelruten liegt beim einzelnen Züchter.

TOP 5 Canini – Engstand beim Airedale –Terrier

Herr Voigt stellt den Antrag vor. Das Merkmal „Canini – Engstand“ (CE) sollte mit einem Zuchtwert (ZW) belegt werden, um den Züchtern eine Entscheidungshilfe bei der Auswahl der Paarungspartner an die Hand zu geben. Dies erscheint notwendig, da sich die Problematik verstärkt hat und weiter verstärken wird (18,32% der im Zuchtbuch 2002 eingetragenen Welpen sind betroffen.) 
Frau Bottenberg sieht ebenfalls Handlungsbedarf, weist aber zum Einen auf die bis jetzt zu geringen Erfassungszahlen hin, zum Anderen auf die Notwendigkeit einer differenzierten Beurteilung des CE. Außerdem hält sie es für notwendig, eine Möglichkeit zu schaffen, beim erwachsenen Hund eine Kontrolle vorzunehmen, um dann das Merkmal mit einem ZW zu belegen.
Frau Friedl regt eine Zuchtwartschulung bzgl. der Einordnung der unterschiedlichen Formen des CE an. Gleichzeitig zitiert sie Herrn Pracht vom TG-Verlag (Tierzucht und angewandte Genetik), der sagt, dass keine Unterscheidung der verschiedenen CE Formen stattfindet. Außerdem müsse erst eine Erblichkeitsprüfung stattfinden. 
Herr Meyer zu Strohe weist darauf hin, dass eine sicher anzustrebende Erfassung im adulten Gebiss nicht praxisrelevant ist.
Mehrere unterschiedliche Methoden, dies zu tun, werden diskutiert.
Im Verlauf der Diskussion erfolgt mehrfach der Appell ehrlich bei den Angaben im Wurfabnahmeprotokoll zu sein.
Herr Effing regt an, ein Rotationsprinzip der Zuchtwarte zu praktizieren.

Abstimmung: Die Versammlung spricht sich einstimmig dafür aus, das Merkmal CE, wie im Zuchtbuch erfasst, in Zukunft in die Zuchtwertschätzung (ZWS) mit einzubeziehen.

TOP 6 Kryptorchismus beim Airedale – Terrier

Erfassung des Merkmals Kryptorchismus/Monorchismus in die ZWS:
Frau Bottenberg weist darauf hin, dass es unbedingt eine Überprüfung der Einträge des Wurfprotokolls beim erwachsenen Rüden geben sollte. Der Hodenabstieg erfolgt bei vielen Hunden später und es liegen große rassespezifische Unterschiede vor. Sinnvoll wäre es, ihrer Meinung nach, den bereits früher angedachten Stempel “zur Beobachtung“ in die Ahnentafel zu bringen, um später eventuell auf einer ZZP die betreffenden Hunde erneut zu überprüfen. 
Herr Voigt legt Zahlen der Rasse „Boxer“ vor, die das Vorkommen des Kryptorchismus darlegen. Diese belegen klar, dass seit Einführung der ZWS auf dieses Merkmal Fortschritte bei der Bekämpfung erzielt wurden.
Herr Ritz macht darauf aufmerksam, dass keine Standardisierung der Daten möglich ist und dass die Eintragungen der Zuchtwarte juristisch nicht haltbar sind. Aus juristischer Sicht handelt es sich bei den Zuchtwarten um Laien. Auch erinnert er, dass Züchter den Käufer auf den Mangel „kein Hoden tastbar“ hinweisen müssen und macht auf den Tatbestand der Mängelhaftung aufmerksam. 
Frau Friedl sieht den Inhalt der Diskussion auf 2 Ebenen, die in sich keinen Widerspruch darstellen. Die Zuchtwertschätzung steht für Vorbeugung, der Stempel für Kontrolle bei fehlenden Hoden.
Frau Bottenberg schlägt vor, einen zu standardisierenden Zettel des KfT bei der Wiederholungsimpfung (13./14. Woche) von dem behandelnden Tierarzt ausfüllen zu lassen, der den Hodenabstieg dann besser beurteilen kann. Diese Daten könnten dann in die ZWS eingehen.

Abstimmung: Die Versammlung spricht sich einstimmig für eine Einbeziehung des Merkmals Kryptorchismus in die ZWS aus.

Am Rande der Diskussion wurde das Dogbase – Programm – bis jetzt nur mit dem Merkmal HD ausgestattet – z.T. kritisch beurteilt.
Herr Juhlke moniert, dass die Ehrlichkeit der Züchter, die viele Röntgenergebnisse erfassen lassen, mit schlechten ZW bestraft würde. Er fordert eine Möglichkeit zu schaffen, nicht geröntgte Hunde negativ zu belasten. 
Herr Schwedt erläutert den Begriff „HD-Index“.
Frau Uhlemann weist auf den Wert „r“ hin, der für die Genauigkeit des Zuchtwertes (ZW) steht. Der TG-Verlag sollte aufgefordert werden, diesen Wert anzugeben. 
Frau Friedl erklärt an dieser Stelle, dass sie von Herrn Pracht (TG-Verlag) die Information hat, dass neuerdings von Seiten des Verlages die Möglichkeit besteht, bei einem Jahres-Abo des Dogbase Programms ein 2. Update zu einem ermäßigten Preis zu erhalten. 
Herr Ritz hatte, als Vertreter des KfT, hierüber noch keine offiziellen Informationen erhalten.

Eingeschobener TOP   ZWS auf Leistungsmerkmale

Frau Friedl trägt einen Antrag vor, nach dem alle Leistungsprüfungen (VPG, FH, Agility, Rettungshundprüfungen, Ausdauerprüfungen u.a.) mit in die ZWS eingebracht werden sollten. Dies wäre ein Faktor, um die Gesundheit innerhalb der Rasse AT zu fördern, da nur solche Hunde in der Lage sind, auf Dauer sportliche Leistung zu zeigen, die keinerlei ernsthafte Erkrankung haben. 
Zahlreiche Einwände wurden diskutiert, wie z.B. das Problem der unterschiedlichen Bewertbarkeit der Prüfungen. Dies wäre jedoch irrelevant, wenn nur die Anzahl der bestandenen Prüfungen mit einfließen würden (Friedl).
Frau Bottenberg schlägt vor, als Maß der Gesundheit, das erreichte Lebensalter zu erfassen und zu nutzen. Aus organisatorischen Gründen ist dies aber z.Zt. nicht möglich. 
Herr Schwedt spricht sich klar gegen diesen Vorschlag aus und warnt vor einer Dreiteilung der Rasse.
Herr Krachudel stellt an dieser Stelle das System der Wertmessziffern vor, bei dem die Wertnoten der Prüfungen berücksichtigt werden. 
Es wird abschließend festgestellt, dass es sich bei der Diskussion um eine Meinungsbildung handelt.

Abstimmung: Die Versammlung spricht sich mit 9 Gegenstimmen und 1 Enthaltung für die Einbeziehung des Merkmals „Leistungsprüfungen“ in die ZWS aus

Top 8 wird vorgezogen, da Fr. Bottenberg um 16.00 Uhr die Versammlung verlassen muss.

TOP 8 ZZP Airedale – Terrier

8.1. Frau Voigt stellt den Antrag, den von Frau Friedl im Heft D.T.4/2003 vorgestellten Antrag dahingehend abzuändern, das Wort BH Prüfung durch VPG/IPO Prüfung zu ersetzen. Grund ist die seit dem 1.1.04 gültige neue Prüfungsordnung, die keine Schüsse bei der BH Prüfung vorsieht.

Abstimmung: Der Antrag wird einstimmig angenommen.

8.2. Frau Bottenberg stellt den Entwurf der neuen ZZP für Airedale-Terrier vor.

Es sollen alle Rassen gleichgestellt werden, sodass es auch eine Verhaltensprüfung aller anderen Terrierrassen nach standardisiertem Schema geben soll. Dieser Entwurf soll diskutiert und im Oktober 2004 der MV in Kelsterbach zur Abstimmung vorgelegt werden.
In Zukunft soll eine ZZP erst dann abgelegt werden können, wenn die Zugangsvoraussetzungen vorliegen, d.h. beim Airedale-Terrier – in Zukunft – HD-Ergebnis und 2 Ausstellungsergebnisse mit der Wertnote „SG“. Wird die ZZP vor dem Alter von 15 Monaten gemacht, ist sie für 1 Jahr gültig, ab einem Alter von 15 Monaten lebenslang.
Begründung: Bei der ZZP keine Formwertnote, Züchter soll standardgerechtes Trimmen zeigen können, Vorstellen der eigenen Zucht, Reklame der Rasse, Sozialisation der Zuchthunde. 
Diese neuen Forderungen werden kontrovers diskutiert.

Antrag der Leistungsrichter liegt vor, dass weitere Möglichkeiten, eine Zuchtzulassung (ZZ) zu erlangen, das Ablegen einer VPG oder IPO –Prüfung mit 2 „sehr guten“ Ausstellungsergebnissen oder eine bestandene Körung sein sollen.

Es wird darauf hingewiesen, dass ab 21.1.04 eine neue Zuchtordnung (ZO) gilt. Die Regelung der ZZ: BH Prüfung und Ausstellungsergebnis gilt nicht mehr. Wurde die ZZ jedoch vor dem 21.1.04 auf diesem Weg erworben, besteht Bestandsschutz.

TOP 7 Airedalekasse

Frau Uhlemann bittet um Vorschläge, wie man die Kosten, die für H. Ritthammer und P. Friedl entstehen, von der Allgemeinheit mittragen lassen kann.
Frau Ritthammer bittet in diesem Zusammenhang die Versammlung, den Beschluss der letzten Züchterversammlung wieder rückgängig zu machen, der besagt, dass jeder Deckrüdenbesitzer 10 Euro/Jahr zahlen sollte. Diese Regelung hat sich als nicht praktikabel erwiesen, denn es müssten so zahlreiche Deckrüden aus dem Internet gelöscht werden (Informationsverlust für die Züchter!) und der zusätzliche Verwaltungsaufwand ist zu hoch. Zahlreiche Spenden konnten verbucht werden, sodass die Spenden für die Homepage zu halbieren wäre, um einen Betrag auch für die Airedalekasse zu bekommen. 
Frau Friedl erhält die Zustimmung der Versammlung, anfallende Kosten aus dieser Airedalekasse zu entnehmen.
Herr Ritz weist ausdrücklich und energisch darauf hin, dass Privatpersonen keine Gelder „hin- und herschieben“ können. Er rät dringend zur Gründung eines Fördervereins AT, damit an Privatpersonen keine Regressansprüche gestellt werden können.
Frau Friedl ist aus mehreren Gründen nicht bereit, einen Förderverein zu gründen.

Einstimmiger Beschluss: Die ursprüngliche Regelung für die Finanzierung der Airedale Homepage greift ab sofort wieder: Züchter mit verlinkter Homepage (inkl. Deckrüden) zahlen 5 Euro jährlich, Deckrüdenbesitzer für einen Eintrag mit Bild zahlen 5 Euro jährlich, Eintrag ohne Bild kostenlos.

Frau Ritthammer richtet den dringenden Appell an alle, die Homepage mit Informationen zu versorgen (Prüfungen, Ausstellungen, ZZP, Körung, Termine), da keine Daten von der Hauptgeschäftsstelle weitergeleitet werden.

TOP 9 Verschiedenes

9.1. Herr Krachudel stellt einen zu gründenden Förderverein der Gebrauchshunde aller vom KfT vertretenden Rassen vor. Der Satzungsentwurf vom 21./22.2.04 wurde bei der Vorstandssitzung des KfT am 17.4.04 vorgetragen und als Großes und Ganzes angenommen. (Zitat Herr Dittmer).Der Beitrag soll 15 Euro/Jahr betragen. Der Vorstand besteht aus Vorsitzendem plus Stellvertreter und Kassenführer. Vorsitzender ist der LRO. 
Der Entwurf der Satzung kommt auf der MV des KfT im Oktober zur Abstimmung.
Wenn der Satzungsentwurf auf der MV angenommen wird, soll im Januar 2005 eine Gründungsversammlung stattfinden.

Herr Krachudel verlas alle wichtigen Termine der Leistungsprüfungen im Jahr 2004 und gab die Namen der eingeteilten Leistungsrichter bekannt.

9.2. Frau Friedl bittet um Einsendung von Fotokopien der Rechnungen des HD – Röntgens, um eine Adressliste von Röntgentierärzten erstellen zu können.

9.3. Frau Uhlemann gibt nach Anfrage aus der Versammlung eine kurze Zusammenstellung von Definitionen zum Thema „Inzucht“ und erläutert diese.

Frau Friedl schließt die Versammlung um 16:20 Uhr

gez. Elke Uhlemann