Lieber Airedale Terrier Besitzer,

der Klub für Terrier wünscht Ihnen viele Jahre Freude und Erfolg mit Ihrem neuen Familienmitglied, das erst kürzlich bei Ihnen eingezogen ist.

In allen Fragen der Fütterung, Aufzucht und Erziehung wird Sie der Züchter Ihres Welpen und die/der Rassebeauftragte des Klub für Terrier  jederzeit gerne beraten. Weitere Informationen können Sie aber auch der Zeitschrift „Der Terrier“ entnehmen, die Sie, wenn Sie KfT Mitglied sind, automatisch erhalten.

Zur Gesunderhaltung des Airedale Terriers hat der KfT in Zusammenarbeit mit namhaften Röntgenologen und Genetikern ein Programm zur Bekämpfung der HD  – das ist die Abkürzung für Hüftgelenksdysplasie – entwickelt.

Es handelt sich hierbei um eine erblich bedingte Entwicklungsstörung der Hüftgelenke, die in unterschiedliche Schweregrade eingeteilt wird. Im KfT ist die Zucht ausschließlich mit Airedale Terriern gestattet, deren Hüften mit HD – frei oder HD – Grenzfall diagnostiziert worden sind, während solche, die eine leichte, mittlere oder schwere HD haben, in der Zucht nicht eingesetzt werden dürfen.

Obwohl die Untersuchungen ergeben haben, dass die Hüftgelenke der Elterntiere Ihres Hundes klinisch gesund sind, so können Vater und Mutter dennoch genetisch belastet sein und diese Veranlagung an ihre Nachkommen weiter gegeben haben.

Aus zwei Gründen ist es deshalb erforderlich, dass so viele Junghunde wie möglich im Alter von 12 bis 18 Monaten geröntgt werden.

Erstens ist es für Sie als Besitzer wichtig zu erfahren wie die Hüftgelenke Ihres Airedale aussehen, damit Sie sich im weiteren Umgang mit Ihrem Hund darauf einstellen können. Sollte unglücklicherweise eine HD vorliegen, können Sie durch entsprechende Fütterung (Übergewicht vermeiden!), die Vermeidung von außergewöhnlichen Anstrengungen (Springen, Treppensteigen, Ausdauertraining etc.) und einem sorgfältigen Muskelaufbautraining der Verschlechterung des Zustandes und möglichen Beschwerden entgegenwirken.

Zweitens – und dies ist für die Zucht insgesamt wichtig – kann, wenn besonders viele Nachkommen geröntgt worden sind, festgestellt werden, ob eben die als klinisch gesund befundeten Elterntiere auch als genetisch gesund bezeichnet werden können. Dieses Wissen wird deshalb so dringend benötigt, damit erfolgreiche Vorbeugemaßnahmen ergriffen werden können. Auch Sie möchten ja immer wieder einen Airedale Terrier mit gesunden Hüften erwerben können.

Die Beauftragung des Gutachtens entnehmen Sie bitte der Homepage unter https://www.kft-online.de , Untersuchungsaufträge – einfach ausfüllen und absenden. In vielen Fällen übernimmt dies direkt der Röntgentierarzt!
Die Auswertung der Röntgenaufnahme ist gebührenpflichtig (siehe aktuelle Gebührenordnung).
Unter der Telefon Nr. 0 61 07 / 75 79 00 können Sie gerne Kontakt mit dem Klub für Terrier aufnehmen.

Wir danken Ihnen schon heute für Ihre Mitarbeit, durch die Sie einen wichtigen Beitrag zur Gesunderhaltung des Airedale Terriers leisten.

Petra Friedl
Rassebeauftragte für Airedale Terrier im KfT

Auszug aus der Zuchtordnung des KfT im Bezug auf HD

(http://www.kft-online.de/_data/1609KfT-Zucht-Ordnung_nachMV2016-1.pdf , Seite7, Stand: 23.12.16)

Airedale Terrier sind vor einer Zuchtverwendung auf Hüftgelenksdysplasie zu untersuchen. Die zur Zucht zulassenden Befunde für den Airedale Terrier sind
HD-Frei (A1 und A2)
HD-Grenzfall (B1 und B2)

Airedale Terrier, deren Röntgenbefund HD – Grenzfall (HD-B) lautet dürfen nur mit HD freien (HD-A) Hunden verpaart werden.

(http://www.kft-online.de/_data/1609KfT-Zucht-Ordnung_nachMV2016-1.pdf , Seite 24, Stand: 23.12.16)

1. Bekämpfung der Hüftgelenksdysplasie

1.1 Der vom Züchter/Halter in Anspruch genommene Röntgen-Tierarzt darf nur den beim KfT erhältlichen Bewertungsbogen benutzen. Auf diesem Bewertungsbogen ist zu bestätigen:

– dass der Röntgentierarzt zugunsten des KfT auf etwaige Urheberrechts-Ansprüche an den Röntgen-Aufnahmen verzichtet,

– dass der Röntgentierarzt die Identität des Hundes überprüft hat,

– dass der Röntgentierarzt den Hund für die Erstellung der Aufnahmen ausreichend sediert hat und

– dass keine weiteren Hilfsmittel Verwendung gefunden haben.

1.2 Die Röntgenaufnahmen sind von einem HD-Gutachter auszuwerten.

Dieser darf im KfT, für den er gutachterlich tätig ist, keine Funktion ausüben und nicht selbst Züchter der von ihm begutachteten Rasse sein. Für die Bestellung eines Gutachters gilt:

a) Zu Gutachtern können nur approbierte Tierärzte bestellt werden, die das Qualifikationsver-fahren des „Hohenheimer Modells“ erfolgreich durchlaufen und sich zu einer Fortbildung im Rahmen dieses Modells verpflichtet haben. Dieses umfasst die Verpflichtung, regelmäßig an den Treffen der HD-Zentralen teilzunehmen.

b) Die Bestellung und Abberufung eines Gutachters erfolgt in der Regel durch den VDH-Vorstand auf Vorschlag des KfT nach Anhörung des VDH-Zuchtausschusses. Voraussetzung zur Bestellung ist das Vorliegen der oben genannten Voraussetzungen. Die Abberufung muss erfolgen, wenn diese Voraussetzungen nicht mehr gegeben sind, im Übrigen auf begründeten Antrag des KfT. Der VDH-Vorstand ist an den Antrag nicht gebunden.

c) Wird eine Rasse von mehreren VDH-Vereinen betreut, sollen die Vereine ihre Zucht-Ordnungen einander angleichen.

1.3 Der KfT lässt die Erstellung eines Obergutachtens zu. Der Antragsteller hat seinen Antrag an das Zuchtbuchamt des KfT zu richten und schriftlich zu erklären, dass er das beantragte Obergutachten als verbindlich und endgültig anerkennt.

Die Neuaufnahmen dürfen nur an einer tierärztlichen Bildungsstätte (Fakultäten, Hochschulen, Universitäten) angefertigt werden.

Nach Erstellung der Neuaufnahmen in Position 1 und 2 sind die Original-Ahnentafel, der vom KfT genehmigten Antrag sowie die beiden Neuaufnahmen an das

Klub für Terrier, – Zuchtbuchamt -, Schöne Aussicht 9, 65451 Kelsterbach

zu senden.

Bezüglich der Obergutachter gilt folgendes:
– Zu Obergutachtern können nur Angehörige einer Universitätsklinik bestellt werden.
– Für jede Rasse darf nur ein Obergutachter bestellt werden.
– Für das Bestellverfahren gelten die oben aufgeführten Vorschriften entsprechend; gleiches gilt für das Abberufungsverfahren.

1.4 Terrier, deren Röntgenbefund HD – leicht (HD-C), HD – mittel (HD-D) oder HD – schwer (HD – E) lautet, sind grundsätzlich von der Zucht ausgeschlossen.

Gelenkskizze

Nomenklatur

a kranialer Azetabulumrand
b  kraniolateraler Azetabulumrand
c dorsaler Azetabulumrand
d  kaudaler Azetabulumrand
e  ventraler Azetabulumrand
f  incisura acetabuli
g fossa acetabuli
h  Femurkopf
i  Femurhals
j Bandgrube
k  fossa trochanterica
l Übergang Kopf/Hals (+++++)

Beschreibung der HD-Grade für Hunde im Alter von 1 bis 2 Jahren unter der Voraussetzung einer korrekten Lagerung in Position I.*)

Kein Hinwels für Hüftgelenkdysplasie

Der Femurkopf und das Acetabulum sind kongruent und der Winkel nach Norberg (in Pos. I) ist 105° oder größer. Der kraniolaterale Rand des Acetabulum zeigt sich scharf und läuft abgerundet aus.

Der Gelenkspalt ist eng und gleichmäßig. Bei hervorragenden Hüftgelenken umgreift der kraniolaterale Azetabulumrand den Femurkopf etwas weiter nach laterokaudal.

Übergangsform (verdächtig für HD)

Entweder sind Femurkopf und Acetabulum in geringem Maße inkongruent mit einem Norbergwinkel (in Pos. I) von 105° oder größer,

oder der Norbergwinkel ist kleiner als 105°, wobei der Femurkopf und das Acetabulum kongruent sind.

Leichte HD

Femurkopf und Acetabulum sind inkongruent, der Norbergwinkel ist größer als 100° und/oder der kraniolaterale Rand des Acetabulum ist in geringem Maße abgeflacht. Unschärfen oder höchstens geringe Anzeichen osteoarthrotischer Veränderungen des kranialen, kaudalen oder dorsalen Azetabulumrandes, des Femurkopfes oder -halses können vorhanden sein.

Mittlere HD

Deutliche Inkongruenz zwischen Femurkopf und Acetabulum mit Subluxation. Norbergwinkel größer als 90° (nur als Referenz). Abflachung des kraniolateralen Azetabulumrandes und/ oder osteoarthrotische Merkmale.

Schwere HD

Auffällige dysplastische Veränderungen an den Hüftgelenken, wie z.B. Luxation oder deutliche Subluxation, Norbergwinkel unter 90°, deutliche Abflachung des kranialen Azetabulumrandes, Deformierung des Femurkopfes (pilzförmig, abgeflacht) oder andere osteoarthrotische Merkmale.

Diese Klassifizierung beruht ausschließlich auf den röntgenologisch erfaßbaren Erscheinungen. Sie ist so eindeutig wie möglich formuliert und sollte für die Beurteilung aller Rassen dienen.

*) Dieses Klassifizierungsschema kann auch für die Beurteilung älterer Hunde Anwendung finden. Sekundäre arthrotische Veränderungen sollten dabei unter Berücksichtigung des Alters bewertet werden.

HD-Beurteilung im internationalen Vergleich

siehe auch: http://www.grsk.org/hd_vergleich.htm

Zur Erklärung der Spalte GB in der Tabelle:
Die Angaben beziehen sich auf die Summe für jedes Gelenk einzeln, wobei das schlechtere Ergebnis für das Gesamturteil ausschlaggebend ist. 3 to 6 bedeutet also, ein Gelenk hat 3, das andere 6 Punkte im Hipscore; bei Vergleich in der Tabelle entsprechen 6 Punkte „B 1“.

Die HD Auswertung in Grossbritanien erfolgt nach folgendem Schema:

Weitere Informationen zur Übertragbarkeit unterschiedlicher Auswertungsverfahren finden Sie im

Abschlußbericht an die Gesellschaft für kynologische Forschung

zum Thema

Untersuchungen zur Validierung von Detailinformationen der verschiedenen HD – Auswertungsmethoden als Züchtungsinformation für die Zuchtwertschätzung zur Bekämpfung der Hüftgelenksdysplasie (HD)

Dr. Reiner Beuing,
Institut für Tierzucht und Haustiergenetik der Justus Liebig Universität Giessen

unter http://www.hundezucht-aktuell.de/publikation/gkf_hd.htm

und

unter http://geb.uni-giessen.de/geb/volltexte/2003/1231/pdf/GutmannMatthias-2003-04-29.pdf

VALIDIERUNG DER AUSWERTUNGSMETHODEN FÜR HÜFTGELENKSDYSPLASIE
BEIM HUND AUS GENETISCHER SICHT

von MATTHIAS GUTMANN, Gießen 2003

Informationen zum PC-Programm DOGBASE finden Sie hier … (bitte anklicken)!