am 27.-30.07.2023 im Waldstadion in Hechingen

Teilnehmer/Ergebnisse: https://vdh.caniva.com/event/16603/VDH-Deutsche-Meisterschaft-IGP-2023/

Fotos: https://photos.app.goo.gl/cMLn68Q6VsUWPHza9 (Nadine Wollborn, Michael Janz – herzlichen Dank!)

Am 27. bis 30. Juli fand die VDH Deutsche Meisterschaft IGP 2023 statt.

Der Klub für Terrier von 1894 e. V. war in diesem Jahr mit sechs Teilnehmern am Start und wir freuen uns besonders mit Timo Witters, der es in die Mannschaft des VDH’s geschafft hat und im September an der Weltmeisterschaft IGP in Nova Gorica, Slovenien ( https://fciigp2023.si/ ), starten wird!!!

Herzlichen Glückwunsch an unsere sechs Airedales zu folgenden Leistungen:

4. Platz: Timo Witters mit Antrax v. Anna Maria 96, 91, 96 a, 284 Punkte
36. Platz: Sven Koza und Bertram v. d. Hirschkanzel 88, 87, 80 a, 255 Punkte
38. Platz: Petra Nantke mit Leonas v. d. Heinrichsburg 94, 83, 72 vh, 249 Punkte
48. Platz: Birgitt Fitjer mit Norbert v. Erikson 70, 85, 75 a, 230 Punkte
Nadine Wollborn und Rakete v. Erikson 96, 86, 58 vh, 240 Punkte
Brigitte Heise mit Cedrik v. Roten Milan 18, 77, 80 a, 175 Punkte

Danke an alle Schlachtenbummler, die vier Tage mitgeholfen und das Team unterstützt haben – und an Nadine Wollborn und Michael Janz für die Fotos !!!

WM, WM, wir fahren zur WM!

In Anlehnung an eine Fußballhymne der Fußball Weltmeisterschaft in Deutschland, können wir nach beinahe 30 Jahren diese Zeile jetzt auch wieder im KfT für den Hundesport singen. Die WM und damit das große Finale findet nicht wie im Fußball in Berlin, sondern im Bereich Gebrauchshundesport in Nova Gorica in Slowenien statt.

Aber der Reihe nach….

…am letzten Wochenende im Juli, vom 27.7. bis zum 31.7., fand die Deutsche Meisterschaft IGP des VDH in Hechingen in Baden-Württemberg statt. Drei Tage kämpften dort über 70 der besten Hund/Hundeführer-Teams in den Sparten Fährtenarbeit, Unterordnung und Schutzdienst um den Titel des Deutschen Meisters und um das begehrte Ticket zur Weltmeisterschaft, das die ersten fünf Platzierten erhalten.

Nach einer längeren Durststrecke waren in diesem Jahr wieder alle Gebrauchshunderassen vertreten. Die Rasseverbände des Dobermann, Deutscher Schäferhund, Rottweiler, Hovawart, Riesenschnauzer, Malinois, Bouvier, Boxer und natürlich auch der Airedale Terrier hatten die Möglichkeit bis zu fünf Starter plus Ersatz zu entsenden. Wir sind seitens des KfT mit einer kompletten Mannschaft angetreten und haben dabei die Top 6 unserer letztjährigen Deutschen Meisterschaft entsandt.

Die Nervosität stieg bereits schon am Donnerstag, denn am Vorwettkampftag ist die einzige Möglichkeit zum Training im Sportstadion. Und diese Atmosphäre und die größeren Dimensionen in einem Leichtathletik-Stadion im Vergleich zum heimischen Hundeplatz, muss man seinem Vierbeiner schon einmal zeigen. Und so standen dann pünktlich um 13:15 Uhr Timo Witters mit Antrax von Anna Maria, Petra Nantke mit Leonas von der Heinrichsburg, Nadine Wollborn mit Rakete von Erikson, Birgit Fitjer mit Norbert von Erikson, Sven Koza mit Bertram von der Hirschkanzel und Brigitte Heise mit Cedrik vom Roten Milan mit den zwei Mannschaftsführern Dietmar Seidlitz und Uwe Ritthammer im Rund des Stadions. Die Mannschaftsführer sind dabei so etwas wie Kindermädchen, Coaches, Organisatoren, Tröster, Prellbock, Feel-Good-Manager und Beobachter in einer Person. Auch wachen sie darüber, dass das Mannschaftstraining im Zeitrahmen bleibt und jedes Team seine Chance hat, die notwendigen Übungen noch einmal zu absolvieren und das ist bei knapp 40 Minuten für alle 6 Starter zusammen für die zwei Sparten Unterordnung und Schutzdienst nicht leicht! Aber die erste Aufgabe wurde erfolgreich mit sogar noch drei Minuten Reserve absolviert.

Nächste Station „Auslosungsabend“. Im Festzelt (in dem eigentlich nie genug Platz für alle Teilnehmer und Offiziellen ist) zieht jeder Starter seine Starnummer und damit liegt dann der Tag und die Uhrzeit jeder einzelnen Sparte fest. Die früher so ungeliebte Startnummer 1, hat inzwischen ihren Schrecken verloren. War sie ehedem doch Garant für frühes Aufstehen und Absolvieren der ersten Übungen im Stadion wenn Zuschauer und Leistungsrichter noch verschlafen sind. Heute bedeutet Startnummer 1 z.B. Start im Schutzdienst am Freitag um 8:40 Uhr, in der Unterordnung am Samstag um 7:00 Uhr und in der Fährte am Sonntag um 12:00 Uhr. Und so ging es nach den obligatorischen Ansprachen und Worten der Begrüßung und Dank an den Ausrichter 75-mal an die Lostrommel, respektive an den Tresen um die im Hundeführergeschenk (Futterbeutel) verborgene Nummer zu entdecken.

Dem langen Donnerstag folgte eine relativ kurze Nacht – je nach Lage der Unterkunft. In und um Hechingen waren wegen der parallel stattfindenden „Tennis International Ladies Open“ Hotelzimmer ein rares Gut. So hieß es auch für die Mannschaftsführer und mitgereisten Fanclubs Wecken um 4:55 Uhr, Gassi-Runde, kurzes Frühstück und ab zum Stadion, denn wir waren schon in den ersten Gruppen Schutzdienst und Fährte an der Reihe und mussten auch noch eventuelle organisatorische Änderungen an die Teilnehmer weitergeben.

Schon nach den ersten Leistungen auf der Platzanlage in Abteilung B, der Unterordnung, merkte man, dass das Niveau auf einer Deutschen Meisterschaft aller Rassen nicht mit dem gewohnten Vereins- und auch Verbandsniveau zu vergleichen ist. Sowohl von den Leistungen als natürlich auch von der Bewertung her. Es wird wesentlich genauer hingesehen und strenger gerichtet, aber es geht ja auch darum, den Besten der Besten zu finden. Über das Richten auf so einer Veranstaltung lässt sich natürlich immer trefflich streiten. Der Richter hat eine Perspektive, die Zuschauer 500+ und so kann es schon dazu kommen, dass die Meinungen des Publikums von denen der Leistungsrichter abweichen. Quittiert mit tosendem Applaus oder auch einmal „Buh“-Rufen. Einen Videobeweis gibt es noch nicht und so zählt das einmal ausgesprochene Urteil.

Am Samstag traten vier Teammitglieder in Abteilung C, dem Schutzdienst, im Stadion an. Schon nach dem ersten Richterurteil mussten wir tief durchatmen, denn wir hatten uns deutlich mehr erhofft, als auch (aus unserer Perspektive) ausgerechnet und erwartet. Da hilft es auch nicht, sich alles nochmal im Stream anzusehen. Das Richterurteil steht. Aber lieber nicht dem „Shitstorm“ im Internet folgen, sondern der Veranstaltung live und vor Ort! Die Meldungen aus der Fährte waren auch nicht ungetrübt aber als Team stärkt man sich gegenseitig den Rücken und gibt nicht auf. Wir wollten schon zeigen, dass der Terrier ein Gebrauchshund ist, den man nicht unterschätzen sollte.

Der Tag endete mit einer noch durchwachsenen Bilanz, aber viel Hoffnung – die stirbt bekanntlich zuletzt!

 ABC
Timo / Antrax96  
Petra / Leonas  72
Nadine/ Rakete  58
Birgit / Norbert  75
Sven / Bertram  80
Brigitte / Cedrik18  

Am Samstag passte sich das Wetter etwas unserer leicht gedrückten Stimmung von Tag 1 an und die Regenschauer nahmen im Tagesverlauf zu. Wobei die Bedingungen aus Hundesicht besser waren als Temperaturen um 30 Grad und pralle Sonne. So zeigten neben Petra mit Leonas und Nadine mit Rakete am Samstag bei strömendem Regen Sven mit Bertram und Birgit mit Norbert ihre Unterordnung im Stadion. Die beiden hatten das Kunststück fertiggebracht, zwei aufeinanderfolgende Startnummern in einer Paarung zu losen. Schon die Wahrscheinlichkeit zwei aufeinander folgende Nummern zu ziehen liegt nur bei knapp 1,3%, dann auch noch in der gleichen Paarung … es ist eben neben der besten Vorbereitung und viel Training auch eine gehörige Portion Glück nötig! Aber in der Unterordnung gelangen unseren Teams die Übungen deutlich besser und erreichten ein gutes Ergebnis mit weit über 80 Punkten. In der Vorführung zeigten sich unsere Vierbeiner immer freudig und mit einer überzeugenden, rassetypischen Ausstrahlung und Temperament, das vom Publikum durchweg mit Applaus quittiert wurde.

Spannend wurden dann noch einmal die letzten Schutzdienste. Brigitte und Cedrik legten mit 80 Punkten vor und was bis dahin niemand für möglich gehalten hätte, Timo und Antrax gelang mit 96 Punkten der zweitbeste Schutzdienst der Veranstaltung!

Unsere Bilanz nach dem Samstag

 ABC
Timo / Antrax96 96
Petra / Leonas 8372
Nadine/ Rakete 8658
Birgit / Norbert 8575
Sven / Bertram 8780
Brigitte / Cedrik18 80

Der mit Spannung erwartete Sonntag. Noch war alles offen, obwohl sich schon ein paar Favoriten herauskristallisiert hatten. Und zur Überraschung aller, gehörten wir in diesem Jahr mit dazu. Mit zweimal 96 Punkten hatten Timo und Antrax vorgelegt, sich einen der vorderen Plätze erkämpft aber natürlich jetzt auch entsprechend Druck in der Unterordnung. Bei einer guten Leistung war einer der ersten Plätze in der Endabrechnung möglich!

Der Spannung halber, ein Blick zu Fährte….die gerne vergessen wird, weil sich der actiongeladene Teil im Stadion abspielt. Aber ohne eine überzeugende Leistung in dieser Sparte wird es am Ende auch nichts mit der Prüfung. Im Vorfeld wurden schon Bilder des Geländes verschickt. Vertrocknetes Gras, harter aufgeplatzter Boden wegen der anhaltenden Trockenheit. Eher ein Albtraum als Traumgelände. Doch tatsächlich war es dann besser als erwartet. Einige Regenfälle hatten den Boden aufgeweicht uns das Gras war nach dem Fototermin doch noch gewachsen und ergrünt, so dass die Ergebnisse insgesamt recht ordentlich waren. Und auch unsere Starter hatten eine „befriedigendes“, ein „sehr gutes“ und sogar „vorzügliches“ Näschen!

Und jetzt zurück ins Stadion!

Brigitte und Cedrik hatten sich mit einer ordentlichen Unterordnung als Urteil ein „befriedigend“ erkämpft. Timo und Antrax waren zwar angespannt, ließen sich aber nicht verunsichern und zeigten eine souveräne Unterordnung, professionell vorgeführt und mit einem „sehr gut“ belohnt!

Insgesamt auf dem vierten Platz – mit einer Ausnahmeleistung und der Fahrkarte zur WELTMEISTERSCHAFT!

 ABCGesamtPlatz
Timo / Antrax9691962834
Petra / Leonas94837224938
Nadine/ Rakete968658240
Birgit / Norbert70857523048
Sven / Bertram88878025535
Brigitte / Cedrik187780175

Allen Teilnehmern an dieser Stelle noch einmal ein Glückwunsch zu den gezeigten Leistungen. Ein Kompliment für die Vorführungen, das muss man auf dem Niveau erst einmal so schaffen. Und großen Respekt vor dem vielen Fleiß und Trainingsaufwand, den ihr im Vorfeld investiert habt.  

Uwe Ritthammer