Seitens der Züchterschaft wird häufig eine begleitende tierärztliche Betreuung ihrer Hündinnen während des Zuchteinsatzes gewünscht, um die Befruchtungschancen zu optimieren. Dabei wird im Hinblick auf mögliche negative Einflüsse in vielen Fällen der Nachweis von Bakterien in den Vordergrund gerückt, um diese durch Verabreichung antibiotisch wirksamer Pharmaka zu eliminieren. Dies geht nicht selten so weit, dass eine prophylaktische, also „vorsorgliche“, Gabe eines Antibiotikums ohne vorausgehende bakteriologische Untersuchung gewünscht wird.
Damit wird dem bakteriellen Keimgehalt im Genitaltrakt der Hündin in Bezug auf mögliche Störungen der Fruchtbarkeit ein unangemessen hoher Stellenwert eingeräumt. Ganz im Gegenteil sind es wesentlich häufiger andere Ursachen, die zu einem erfolglosen, d.h. nicht in eine Trächtigkeit mündenden Zuchteinsatz führen. Von diesen kommt der Fehleinschätzung des Decktermins die größte Bedeutung zu. Erst dahinter reihen sich „echte“ Erkrankungen der Geschlechtsorgane (Eierstöcke, Gebärmutter) ein.
Die Beteiligung der zur Bedeckung eingesetzten Rüden an dem Ausbleiben einer Trächtigkeit ist ebenfalls vielgestaltig, doch auch hier verdienen infektiöse Ursachen nicht die vorrangige Aufmerksamkeit. Im Folgenden werden die wichtigsten Ursachen von Fruchtbarkeitsstörungen beim Hund besprochen.

— Carola Urhausen, Anne-Rose Günzel-Apel

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Mit freundlicher Genehmigung: Leif Kopernik, VDH-Geschäftsführer, Quelle: “Unser Rassehund” 07/2009