VDH DEUTSCHE MEISTERSCHAFT FCI-IGP-FH DER FÄHRTENHUNDE

Viele schöne Fotos unter:
https://photos.app.goo.gl/zcY1XgjYYKJTc6SM8
(Fotos von Gabriele Luhofer, Tobias Dugan, Heinz-Erich Löhr)

Eines der sportlichen Großereignisse im deutschen Hundesport ist die VDH-DM-FCI-IGP-FH.

Diese fand vom 14. – 16.11.2025 in Großwechsungen statt.

Großwechsungen ist ein Ortsteil der Gemeinde Werther und liegt im Norden von Thüringen im fruchtbaren Tal der Helme im Nordhäuser Buntsandsteinland.

Der „Pinscher-Schnauzer-Klub (PSK) Südharz e.V.“ übernahm in diesem Jahr die Ausrichtung und Verantwortung für diese Meisterschaft.

Bei dieser Meisterschaft treffen die jeweils besten Fährtenhunde aller deutschen Rasse- und Sportverbände aufeinander.

Für den KfT starteten Ute Fallscheer mit ihrem Border Terrier Rüden Moonlight Angels Rashu und Heiko Zietzschmann mit seiner Airedale Terrier Hündin Dolores von der Laubenhaid. Als Mannschaftsführer wurde Tobias Dugan eingesetzt.

Bevor die Auslosung am Freitag früh begann, gab es für die Mannschaftsführer eine Besprechung mit Frau Dannenberg (VDH), Gesamtleitung und Herrn Strazzeri (VDH), Gesamtprüfungsleitung.

Unter anderem wurde besprochen, dass das Aufheben der verwiesenen Gegenstände durch den Hundeführer erst auf Richteranweisung geschehen soll, da die Position, Gegenstand zum Hund ein primäres Kriterium in der Bewertung ist.

Die Anspannung der Hundeführer stieg nun an. Welches Los und welche Startzeit wird man ziehen? Unsere Starter hatten beide ihre erste Fährtenarbeit mit ihren Hunden am Freitag bei sonnigen 8 Grad zu absolvieren.

Gesucht wurde zu Beginn auf blanken groben Acker, der in seiner Grundstruktur fest und verdichtet war, markiert von vielen frischen Wildspuren.

Heiko hatte am frühen Nachmittag seine erste Fährte mit Dolores. Der ausgeprägte Sucherwille der Hündin war ein Garant für das Bestehen der sehr anspruchsvollen Fährte, welche mit 83 Punkten und dem Prädikat Gut bewertet wurde.

Am späten Nachmittag war der kleinste Teilnehmer dran. Ute mit ihrem Border Terrier, Rufname Nico, hatten eine Fährte gezogen mit einem Laufkorridor von ca. 1500 m zum Fährtenabgangsschild. Der Mannschaftsführer, der jede Fährte in der Absuche begleitet hat, unterstützte Ute an dieser Stelle tatkräftig, in dem er den vollen Wassernapf die ganze Wegstrecke bis zum Ansatz getragen hat, ohne wesentliche Mengen zu verschütten. Dies war gar nicht so einfach.

Doch die Mühen sollten sich auszahlen. Ute hat mit ihrem Nico eine Fährtenarbeit gezeigt, welche eine wahre Augenweide war. Eine von Beginn an sehr konzentrierte hohe Suchleistung und Verweisen aller 7 Gegenstände wurden mit 96 Punkten und dem Prädikat Vorzüglich bewertet. Hier wurde der „Kleine“ zu einem ganz „Großen“, was man in den Gesichtern der Leistungsrichter und Fährtenleger ablesen konnte.

Nach dem tollen Start für den KfT in diese Meisterschaft gab es zum Abschluss für alle Teilnehmer und Gäste ein Spanferkelessen im Standquartier, welches sich auf dem Hundeplatz des PSK befand. 

Das Fährtengelände für Samstag und Sonntag war bestockte grüne Saat. Das Wetter für diese beiden Tage war fast ideal für die Fährtenarbeit. 4 Grad, feucht, neblig trüb. Wenn es nur nicht immer wieder geregnet hätte. Heiko hatte die Fährte am Samstagnachmittag und Ute am Sonntagmorgen gezogen.

Unsere Airedale Terrier Hündin startete wie immer sehr souverän, hatte aber schon bald Probleme in der Konzentration und im sicheren Halten der Fährte. Im Kreisbogen wurde dann leider der erste Gegenstand liegen gelassen. Trotz des immer dichter werdenden Nebels und den wechselnden Winden direkt an der Bundesautobahn 38, kämpften sich Dolores und Heiko durch diese Fährte mit anspruchsvollen äußeren Wechselbedingungen. Der erste Verleiterschnittpunkt am spitzen Winkel wurde noch sehr souverän gemeistert, doch der zweite wurde für Dolores und Heiko zum Verhängnis. Die Hündin ging in den Verleiter rein und wieder raus, die Anspannung war am Höhepunkt für alle Betrachter. Sichtlich kämpfend um die richtige Sondierung der Hauptfährte entschied sich Dolores für die Verleitung. Damit musste die Fährtenarbeit mit 50 Punkten regelkonform auf Richteranweisung abgebrochen werden.

Die Enttäuschung war bei allen ins Gesicht geschrieben. Neben den genannten KfT-Startern waren unsere Reservisten Gabriele Luhofer und Ute Zietzschmann, sowie unser Leistungsrichter Obmann Heinz-Erich Löhr mit vor Ort. Dass Heiko mit seiner Hündin an diesem Tag einer von vielen war, der die Hürde des Verleiters nicht nehmen konnte, war dann auch nur ein kleines Trostpflaster. Letztendlich haben die beiden ein hervorragendes Sportjahr absolviert und sind bei dem Ausscheid der besten 30 Fährtenhunde Deutschlands mit dabei. Wir persönlich als Hundeführer haben den Anspruch, von unseren Hunden 100 Prozent der Leistung abrufen zu können. Aber auch bei unseren Vierbeinern ist nicht ein Tag wie der andere, nur können sie es uns leider nicht sagen. Nach der Besprechung schaute Heiko seine Hündin an und hatte schon wieder ein kleines Lächeln im Gesicht, mit einem leichten Abklopfen wurde die entsprechende Sicherheit gegeben, alles nicht so schlimm. So muss es sein, wir gewinnen zusammen und verlieren zusammen, ein tolles Team.

Der Tag klang mit einem Festabend in der ortsansässigen Gaststätte aus. Regionale Spezialitäten rundeten diesen 2. Wettkampftag ab.

Sonntag früh – Ute lost – Losnummer 1 – Start 10:30 Uhr- die Sonne zeigt ihre ersten Strahlen.

Eigentlich fast perfekt, wenn uns nicht Rehe am Horizont begrüßt hätten. Sie wussten nicht, wo sie hinlaufen sollen, nach rechts, nach links oder doch in Richtung Ansatz. Nach näherem Hinschauen auf den Acker bemerkten wir, dass in der Nacht zuvor auch das Schwarzwild reges Interesse für dieses Feld gezeigt hatte.

Die Anspannung war zum Greifen nahe. Doch auch hier hat unser „Kleiner“ Border „Großes“ gezeigt. Bei einer fast annähernden Leistung wie am Freitag hat Ute mit ihren Nico eine hervorragende Fährtenarbeit abgeliefert. Ein paar kleine technische Fehler in der Position zum Gegenstand und Tempowechsel auf den Schenkeln, erreichte das Team Ute/Nico 94 Punkte mit dem Prädikat:  Sehr gut.

Nun hieß es warten und ausruhen.

Am späten Nachmittag hatten wir Gewissheit. Ute erreichte mit ihrem Border Terrier 190 Punkte (von 200) und das Prädikat: Sehr Gut und damit den 8. Platz der diesjährigen VDH-DM. Ein hervorragendes Ergebnis, auf das nicht nur Ute, sondern auch der KfT stolz sein kann.

Unter den 30 Teilnehmern konnten 19 Teams die Prüfung erfolgreich absolvieren und der KfT belegt mit ihrer Deutschen Meisterin 2025 auf der VDH DM einen Platz unter den Top Ten.

Mit der abschließenden Siegerehrung endete diese Meisterschaft in Großwechsungen.  Alle Wettkampftage zeigten ein auf höchster Ebene sportliches und faires Miteinander aller Beteiligten.

Die Trophäe des 1. Platzes bekam Claudia Tänzer mit ihrer Amy Winehouse vom DMC mit 199 Punkten. Platz 2 ging an Martin Rodzoch mit seinem Vin Diesel vom Schloßberg vom DVG und Platz 3 an Andrea Piccenini mit Finity vom Ebsdorfergund vom SV mit 195 Punkten.

An dieser Stelle herzliche Glückwünsche für diese tollen Leistungen.

Bedanken möchten wir uns bei dem „PSK Südharz e.V.“ und seinen Mitgliedern für das erlebnisreiche Wochenende, was in jeglicher Hinsicht rundum meisterlich organisiert war.

Tobias Dugan, KfT-FH Mannschaftsführer 2025