Unser KfT bei der VDH Deutschen Meisterschaft IGP 2025
Ein Wochenende voller Emotionen, Herausforderungen und Teamgeist
Viele Fotos auch unter: https://photos.app.goo.gl/So3cMFCbqVqAdujQ8
Ein schönes, zusammenfassendes Video unter: https://www.instagram.com/laikagraphie/reel/DNELn-KIbt9/
Alle Ergebnisse unter: VDH DM FCI.IGP 2025 Ergebnisse-1
Vom 31. Juli bis 3. August 2025 fand in gewohnt beeindruckendem Rahmen die VDH Deutsche Meisterschaft IGP statt. Insgesamt traten 64 Hund-Mensch-Teams aus allen neun Gebrauchshunderassen an, um sich in den Disziplinen Fährtenarbeit (Abteilung A, Leistungsrichter Karl-Heinz Nieratzky ADRK), Unterordnung (Abt. B, Leistungsrichter Klaus-Jürgen Glüh DVG) und Schutzdienst (Abt. C, Leistungsrichter Markus Neutz PSK) zu messen. Mit dabei: eine engagierte Mannschaft des Klubs für Terrier, die mit fünf gemeldeten Teams und zwei bewährten Mannschaftsführern voller Vorfreude und Respekt anreiste – in der Tasche: viele Jahre Training, Erfahrung, Herzblut und jede Menge Motivation.
Anreise und Vorbereitung – Das Team steht
Bereits am Mittwoch reisten unsere Teams an. Die Wetterprognose war eher durchwachsen, aber das tat der Stimmung keinen Abbruch. Nach dem Einchecken in Hotel oder Campingplatz und einem kurzen Erkunden der Gegend rund um Kamenz, folge eine erste Besichtigung der Wettkampfstätte. Der ausrichtende Verband SGSV hatte mit dem Leichtathletikstadion in Kamenz eine bestens geeignete Umgebung organisiert. Einzig die fehlende Tribünenüberdachung ließ bei dem angesagten, schlechten Wetter Zweifel aufkommen. In sportlicher Hinsicht aber fehlte es an nichts! Die Hundeführer durften sogar auf das weitläufige Gelände fahren und ihre Hunde im Schatten nah am Vorführplatz parken.
Am Abend traf sich die gesamte KfT-Mannschaft, Manfred Albertz, Sabine Büchner, Stefanie Metzler, Wolfgang Rohrbeck und Andreas Weithaas inklusive Mannschaftsführer Jan und Uwe Ritthammer und dem harten Kern des Fanclubs zu einem gemeinsamen Abendessen beim Italiener. In entspannter Atmosphäre wurde über den nächsten Tag gesprochen, Taktiken abgestimmt und auch einfach mal gelacht. Das Gefühl: wir sind zwar etwas nervös, aber bereit!

Trainingstag – Zwischen Zweifel und Zuversicht
Wer noch nie in einem Leichtathletikstadion gearbeitet hat, der merkt sofort: Hier gelten andere Maßstäbe. Größe, Lautstärke, Tribünen – all das wirkt auch auf den besten Hund noch einmal ganz anders als auf dem heimischen Hundeplatz. Umso wichtiger war es, den Hunden dieses Umfeld zu zeigen. Der Tag vor dem Start des eigentlichen Wettkampfs ist deswegen für alle Teams Trainingstag. Hier kann man in Unterordnung und Schutzdienst ein Gefühl für das Stadion entwickeln, seine Übungen dosiert abrufen und den Hund mit der Kulisse vertraut machen.
Für Langschläfer ist so ein verlängertes Wochenende übrigens nichts. Laut Zeitplan um 8:00 Uhr war Anmeldung der Mannschaft und vorher eine vom Veranstalter geplante Veterinärkontrolle, dann noch die Abstimmung für das Training. Das bedeutet auch für das Helferteam…Aufstehen 5:20 Uhr, raus mit dem Hund, kurzes Frühstück (wenn das Hotelpersonal auch zu den Frühaufstehern gehört) und ab zum Stadion, eine knappe halbe Stunde weg vom Hotel.
Schließlich standen unsere fünf Teams gemeinsam im Stadionrund und nutzten die knappe Zeit von sieben Minuten Training pro Hund optimal. Da eine komplette Unterordnung und Schutzdienst mit jedem Hund bei dieser Zeitvorgabe schlicht unmöglich sind, kommt es auf eine gute Einteilung der Trainingszeit und funktionierendes Teamwork bei der Abstimmung auf der Platzanlage an.

Jeder Handgriff saß, die Hunde präsentierten sich motiviert – und trotzdem passiert das ein oder andere Missgeschick. Ein Streifen beim Sprung, ein missglücktes Voraus, ein vermasseltes Hörzeichen und keine Zeit, das noch auszubügeln. Da kommen die ersten Zweifel auf, wie das wohl an der Prüfung klappen wird.

Aber nach dem letzten Revieren und kurzem Verbellen machte sich dann auch wieder die Zuversicht breit, dass wir alle starten und das gemeinsam über die Bühne bringen werden.
1. Prüfungstag – Regen, Ruhe und grüne Wiesen
Der Freitag begann grau, nass und kühl. Für das Publikum nicht gerade einladend – für die Hunde allerdings nahezu ideal. Vor allem das Fährtengelände zeigte sich in bestem Zustand. Saftige, feuchte Wiesen mit viel Klee boten eine gute Grundlage für konzentrierte Nasenarbeit. Ein Richten auf Meisterschaftsniveau bedeutet, dass auch die kleinste Kleinigkeit in Abzug gebracht wird. Und so kostet selbst eine nur minimal auf dem Gegenstand liegende Pfote, ein etwas zu flinker Start in den weiteren Fährtenverlauf oder ein kurzes Verweilen am Winkel schnell Punkt um Punkt. H. Nieratzky entging (leider) nichts, er besprach jeden einzelnen Faut Pas, stellte auch die positiven Eindrücke heraus und kam zu einem für alle nachvollziehbaren Urteil.


Im Stadion war es ebenfalls angenehm temperiert – ganz im Gegensatz zu den letzten Jahren, wo über 30 Grad eher die Regel als die Ausnahme waren und die Meisterschaft einer Hitzeschlacht glich. Der anfängliche Regen wurde immer weniger und machte einem locker bewölkten Himmel mit gelegentlicher Sonne Platz. Unsere wenigen, regenbeschirmten KfT-Fans, die um 7:00 Uhr zu den ersten Vorführungen ins Stadion gefunden hatten, gaben – obwohl es den ersten Kaffee erst gegen 8:30 Uhr gab! – für unsere Teilnehmer alles.

Die Nervosität bei den Startern war spürbar, doch die Atmosphäre insgesamt sehr sportlich und fair. Unsere ersten Teams gingen in die Fährte und kämpften in Unterordnung und im Schutzdienst um Platz und Punkte.
2. Prüfungstag – Licht, Schatten und gute Leistungen
Am Samstag zeigte sich das Wetter versöhnlich. Es war trocken, teils sonnig, die Bedingungen nahezu optimal. Die Aufregung jedoch blieb. Denn so gut die Vorbereitung auch sein mag – eine Meisterschaft hat ihre eigenen Gesetze. Bewegungen, die im Training noch routiniert und sicher erscheinen, können im Stadion plötzlich anders wirken. Manches klappt besser als erwartet, anderes enttäuscht – ohne dass man es sich erklären kann.
Unsere Mannschaft zeigte in der Unterordnung geschlossene und rassetypische Vorführungen – temperamentvoll, arbeitsfreudig, engagiert. Besonders erfreulich: Fast alle Teams erzielten hier gute Punktzahlen im Bereich über 80 Punkte. LR H. Glüh legte seinen Schwerpunkt gemäß der neuen Prüfungsordnung auf ein harmonisches Arbeiten der Teams mit einem selbstsicher agierenden Hund. Dies stellte er in seinen Besprechungen und Richterurteil deutlich und nachvollziehbar heraus.


Leider gab es auch Rückschläge, die zu verkraften waren.
Besonders tragisch: Andreas Weithaas musste seinen Start krankheitsbedingt zurückziehen. Eine Entscheidung, die ihm nicht leichtfiel, aber im Sinne der Gesundheit und Fairness absolut richtig war. Das gesamte Team stand geschlossen hinter ihm.
3. Prüfungstag – Endspurt mit Haltung und Herz
Der Sonntag brachte die letzten Starts – und mit ihnen noch einmal Spannung, Emotion und Ansporn. Alle verbliebenen Teams gaben ihr Bestes. Trotz aller Widrigkeiten konnte der KfT in allen Sparten zeigen, dass unsere Hunde auch auf dieser großen Bühne bestehen können. Besonders der -sowohl durch die Arbeit der Schutzdiensthelfer als auch durch den Leistungsrichter selektiv angelegte – Schutzdienst ist bei jeder Meisterschaft der „Hingucker“. LR H. Neutz stellte den selbstbewusst und dominant agierenden Hund in den Vordergrund, der auch in hohem Gehorsam arbeiten musste. Gerade dieser Gehorsam geriet bei manchem unserer Terrier auch einmal kurzfristig in Vergessenheit, was die Besprechung hinterher sehr transparent aufzeigte. Unter dem Strich hat unsere Mannschaft hier wirklich gut „abgeliefert“.


Doch nicht alles war eitel Sonnenschein: Leider waren nur wenige Zuschauer aus den Reihen des KfT vor Ort – und zur Siegerehrung noch weniger. Für unsere Starter, die in monatelanger Arbeit auf diesen Wettkampf hingearbeitet haben, wäre etwas mehr Rückhalt wünschenswert gewesen. Ein großer Dank geht daher an die wenigen, die mitgereist sind, mitgefiebert, mitgefeiert und bis zum Schluss durchgehalten haben!
Ergebnisse unserer Mannschaft
Platz | Hundeführer:in | Hund | A | B | C | Gesamt | Bewertung |
39. | Stefanie Metzler | Leopold v. Tringensteiner Schelderwald | 90 | 82 | 87a | 259 | gut |
42. | Sabine Büchner | Dr. Krümel v.d. Laubenhaid | 93 | 84 | 80a | 257 | gut |
45. | Manfred Albertz | Ruben v. Erikson | 93 | 75 | 84a | 252 | gut |
54. | Wolfgang Rohrbeck | Milan v. Tringensteiner Schelderwald | 93 | 88 | 61vh | 242 | nicht bestanden |
— | Andreas Weithaas | Fynn v. roten Milan | — | — | 85a | — | Abbruch (HF krank) |
Fazit – Einsatz, Zusammenhalt und Respekt
Unsere Hundeführerinnen und Hundeführer haben mit ihren Hunden eine beachtliche Leistung gezeigt. Wir haben uns über die Jahre als Gebrauchshunderasse und feste Größe auf diesem Leistungsniveau etabliert und das auch wieder unter Beweis gestellt. Die sportliche Haltung, der Teamgeist und das Engagement jedes Einzelnen verdienen größten Respekt.
Danke an alle Starterinnen und Starter für eure Leidenschaft, euren Einsatz und euren Mut, sich dieser Herausforderung zu stellen. Ihr seid großartige Botschafter für unsere Rasse und unseren Verband.
Uwe Ritthammer
Mannschaftsführer KfT




